Spanien baut seine steuerliche Attraktivität für Investitionen in Forschung, Entwicklung und Innovation aus: Chancen und Herausforderungen für Unternehmen | LEX | Das deutsch-spanische Rechtsportal Direkt zum Inhalt

Spanien baut seine steuerliche Attraktivität für Investitionen in Forschung, Entwicklung und Innovation aus: Chancen und Herausforderungen für Unternehmen

30/05/2025
| Gustavo Yanes Hernández
Spanien baut seine steuerliche Attraktivität für Investitionen in Forschung, Entwicklung und Innovation aus: Chancen und Herausforderungen für Unternehmen

Spanien baut seinen Status als eines der attraktivsten Länder für Investitionen in Forschung, Entwicklung und Innovation dank eines Steueranreiz-Systems aus, das großzügige Vergünstigungen mit Mechanismen für eine einfachere Investitionsamortisation kombiniert.

Allerdings steht dieser hohen Wettbewerbsfähigkeit des spanischen Systems seine erhebliche administrative Komplexität gegenüber. Unternehmen müssen ihre Projekte gegenüber der Steuerbehörde technisch und wirtschaftlich begründen, was eine engmaschige Projektverfolgung und detaillierte Dokumentation voraussetzt. Zudem können die Steuerabzüge nur für die letzten vier nicht verjährten Steuerjahre in Anspruch genommen werden, was eine strategische Planung erforderlich macht.

Das System ermöglicht Steuerabzüge von bis zu 59 % für Forschung und Entwicklung, unabhängig von der Größe des Unternehmens. Projekte, die das geforderte Kriterium der Neuheit nicht erfüllen, können als technologische Innovation eingestuft werden. Diese Klassifikation hat flexibleren Anforderungen und berechtigt zu einem Steuerabzug von 12 %.

In anderen Ländern ist das Fördersystem jedoch flexibler gestaltet. So bietet Frankreich bspw. einen Abzug von 30 % für die ersten 100 Millionen Euro Investitionen und sofortige Rückerstattungen für KMU, während das Vereinigte Königreich KMU Steuervergünstigungen von bis zu 186 % gewährt und über die jeweiligen Anträge innerhalb von 40 Tagen entschieden wird.

Im Gegensatz dazu sieht Spanien keine Sondervorteile für KMU vor, was deren Zugang zum System im Vergleich zu anderen Ländern, die ihre Anreize an die Unternehmensgröße anpassen, einschränkt.

Spanien verfügt über einen attraktiven steuerlichen Rahmen für Investitionen in Forschung und Entwicklung, aber es gibt noch viel zu tun. Der Schlüssel liegt in der Entwicklung eines leichter zugänglichen, flexibleren und besser auf die tatsächlichen Bedürfnisse innovativer Unternehmen zugeschnitten Systems.

Monereo Meyer Abogados S.L.P. empfiehlt Unternehmen in diesem Zusammenhang Folgendes:

  • Regelmäßige Bewertung ihrer Projekte, um Möglichkeiten für Steuerabzüge zu identifizieren.
  • Sorgfältige Dokumentation der technischen und wirtschaftlichen Entwicklung aller Projekte.
  • Inanspruchnahme professioneller Beratung, um die Steueranreize und ihre Vorteile optimal nutzen und das Risiko möglicher Steuerprüfungen minimieren zu können.
Kategorien:

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?

Teilen Sie ihn in den sozialen Netzwerken!