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Kommentare zur endgültigen Entscheidung des CSD im Fall Dani Olmo und Pau Víctor

30/04/2025
| Sven Wassmer
Kommentare zur endgültigen Entscheidung des CSD im Fall Dani Olmo und Pau Víctor

Nachdem die Sportbehörde CSD im Januar die vom FC Barcelona beantragte einstweilige Verfügung gegen die Entscheidung der LaLiga und des Fußballverbands (RFEF), Dani Olmo und Pau Víctor nicht an Ligaspielen teilnehmen zu lassen, erlassen hatte, hat er mit Beschluss vom 3. April 2025 der Beschwerde der Spieler und des Vereins stattgegeben.  

Zunächst fällt auf, dass der CSD fast drei Monate benötigt hat, um seine Entscheidung in einer so wichtigen und medienwirksamen Angelegenheit zu treffen. Zwar kann man einer Behörde nicht vorwerfen die Fristen auszuschöpfen, doch wäre es in diesem umstrittenen und für den Wettkampf so wichtigen Fall wünschenswert gewesen, früher zu einer Entscheidung zu kommen. Dies gilt umso mehr, als der CSD seine Entscheidung nicht auf materiellrechtliche Argumente stützt, sondern lediglich auf formale Gründe.

Konkret stützt sich der CSD auf „die Unzuständigkeit der Kontrollkommission für die Entscheidung über die vorherige Genehmigung sowie über die vom FC Barcelona beantragte Lizenz“. Um diesen Satz zu verstehen, muss man wissen, dass die Lizenzen von der RFEF erteilt werden, nach vorheriger Genehmigung durch LaLiga falls die wirtschaftlichen Kontrollanforderungen erfüllt sind, und dass die Kontrollkommission ein gemischtes Gremium der RFEF und LaLiga ist. Zur Begründung seiner Entscheidung fügt der CSD hinzu: „Im Recht sind die materiellen Gründe und die Begründung von Entscheidungen ebenso wichtig wie die Formen, Verfahren und Zuständigkeiten.“

Ohne Kenntnis der Akte zu haben, ist es doch überraschend, dass eine Entscheidung zu einem so wichtigen Thema wie der wirtschaftlichen Kontrolle, die einen grundlegenden Wert wie den fairen Wettbewerb schützt, allein auf einem formalen Argument basiert und damit die gesamte Kontroll- und Überprüfungsarbeit der LaLiga außer Kraft setzt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die RFEF und LaLiga, die über die Erteilung oder Verweigerung der Lizenzen zu entscheiden haben, die einzigen Mitglieder der Kommission sind, die den Beschluss gefasst hat. Der CSD stellt nicht in Frage, dass der RFEF und LaLiga die Entscheidung getroffen haben, sondern bemängelt, dass die Kommission nicht zuständig ist. Er geht sogar noch weiter und lässt durchblicken, dass die Entscheidung gültig gewesen wäre, wenn die Kommission die Entscheidung nicht getroffen, sondern andere Entscheidungen bestätigt oder ratifiziert hätte, was jedoch nicht nachvollziehbar ist, denn wer nicht befugt ist, etwas zu beschließen, ist auch nicht befugt etwas zu ratifizieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die wirtschaftliche Kontrolle unabdingbar ist, um einen fairen Wettbewerb zu garantieren. LaLiga hat darauf hingewiesen, dass die Anforderungen zum entscheidenden Zeitpunkt nicht erfüllt waren und die zuständigen Stellen, RFEF und LaLiga, haben beschlossen, die Lizenzen nicht zu erteilen. Diese Tätigkeit und die Entscheidungen aufgrund rein formalistischer Argumente für ungültig zu erklären, ist zumindest diskussionswürdig.

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