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Verurteilung wegen eines Verbrechens aufgrund von Organhandel

30/11/2017
| Marta Arroyo
Verurteilung wegen eines Verbrechens aufgrund von Organhandel

Die Strafkammer des Obersten Gerichtshofes (Tribunal Supremo) fällte vergangenen Oktober ein Urteil, dass die auferlegte Strafe des Landgerichts von Barcelona (Audiencia Provincial de Barcelona) von sechs Jahren Freiheitsstrafe gegen drei Familienmitglieder und einem Freund der Familie für den illegalen Handel mit menschlichen Organen bestätigte. Diese boten einem marrokanischen Staatsbürger 6.000 EUR für die Transplantation einer seiner Nieren an. Der Organspender war ein Bürger, der sich illegal in Spanien befand, bettelte und Schwierigkeiten hatte, sich auf Spanisch auszudrücken. Zunächst stimmte dieser dem Angebot zu, sich der Transplantation einer seiner Nieren zu unterziehen und als Gegenleistung 6.000 EUR zu erhalten. Hierfür ging er ins Krankenhaus, um festzustellen, ob sein Organ mit dem Patienten kompatibel war. Danach brachten ihn die Verurteilten zu einem Notar damit dieser in einer Urkunde unterzeichnete, dass er ein Freund des Kranken sei und die Transplantation kostenlos und als Zeichen der Freundschaft durchführte. Der Spender bereute dies jedoch und verweigerte seine Unterschrift beim Notar.

In Spanien wurde der Straftatbestand des illegalen Handels mit menschlischen Organen im Jahr 2010 eingeführt. Der Oberste Gerichtshof weist in diesem Urteil darauf hin, dass eine Handlung, die darauf gerichtet ist, ein Organ zu beschaffen unter Berücksichtigung der Rechtsordnung nicht zulässig ist, da es gegen das öffentliche Transplantationssystem verstößt, das auf den grundsätzlichen Handlungsprinzipien von Altruismus, Unentgeltlichkeit, Solidarität und Objektivität in der Zuweisung von Organen für Transplantationen fußt.

Der Oberste Gerichtshof wies in seinem Urteil den Grund einer Notsituation, das der verurteilte Patiente vorbrachte, zurück. Der Gerichtshof vertritt die Ansicht, dass es das öffentliche Gesundheitssystem war, das mit der Transplantation das “Heilmittel” für seine Krankheit schuf.

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