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Re-Viste: Das neue Bündnis der spanischen Textilbranche zur Förderung der Kreislaufwirtschaft

31/10/2024
| Vanessa Guzek Hernando
Re-Viste: Das neue Bündnis der spanischen Textilbranche zur Förderung der Kreislaufwirtschaft

Das im Jahr 2022 verabschiedete Gesetz über Abfälle und kontaminierte Böden für eine Kreislaufwirtschaft, welches die EU-Abfallrahmenrichtlinie umsetzt, verpflichtet die lokalen Behorden, Textilabfälle getrennt von anderen Abfällen zu entsorgen. Ab Januar 2025 müssen Textil- und Schuhmarken zudem die Verantwortung für die Entsorgung ihrer Produkte nach deren Lebensdauer übernehmen. Nach dem Verursacherprinzip müssen die in Spanien tätigen Modemarken die Sammlung von Kleidungsstücken, die die Verbraucher nicht mehr tragen, finanzieren und organisieren.

Im April 2025 wird ein Königliches Dekret veröffentlicht, das Details zur Organisation der Sammlung festlegt. Große Modeunternehmen wie Inditex, Decathlon, H&M, Ikea, Kiabi, Mango, Tendam, Primark, Sprinter und El Corte Inglés bereiten sich bereits darauf vor. Diese in der Vereinigung für die Entsorgung von Textilabfällen zusammengeschlossenen Unternehmen („Asociación para la Getsión del Residuo Textil“)  haben im Oktober die Marke „Re-viste“ ins Leben gerufen, ein kollektives System der erweiterten Herstellerverantwortung (SCRAP), das ähnlich wie Ecoembes im Verpackungssektor Textilabfälle verwalten wird.

Das erste Re-viste-Pilotprojekt mit einer Mindestlaufzeit von einem Jahr wird im April 2025 in sechs repräsentativen Gemeinden aus unterschiedlichen Umgebungen (zwei städtische, zwei ländliche und zwei halbstädtische) mit insgesamt rund 300.000 Einwohnern starten. Ein Begleitausschuss, bestehend aus der Arbeitsgruppe für Textilabfälle der „Federación Española de Municipios y Provincias“ (FEMP) und Re-viste wird die ordnungsgemäße Umsetzung in diesen Städten überwachen.

In der ersten Phase werden verschiedene Optionen für die Sammlung von Textilien erprobt: Straßensammelbehälter, kommunale Sammelstellen und Behälter in Geschäften, Schulen und Kirchengemeinden. Ziel ist es, die für den jeweiligen städtischen Kontext am besten geeignete Methode zu ermitteln. In den nächsten Phasen werden die Textil- und Schuhabfälle zu Sortieranlagen gebracht, um zu prüfen, ob sie z. B. in Second-Hand-Läden wiederverwendet werden können. Ist dies nicht möglich, werden sie nach ihrer Zusammensetzung für das Recycling sortiert, mit dem Ziel, sie als Rohmaterial für neue Stoffe und Kleidungsstücke nach einem Kreislaufmodell wieder in die Modeindustrie einzubringen.Schließlich wird ein Leitfaden mit Empfehlungen ausgearbeitet.Dieser Leitfaden wird lokalen Einrichtungen dabei helfen, die Sammlung und Verwertung von Textil- und Schuhabfällen in ihren Gemeinden wirksam umzusetzen.

Dieses Pilotprojekt ist ein wichtiger Schritt, um die Akteure des Sektors zusammenzubringen und ein nachhaltiges und effizientes System zur Sammlung von Textilien und Schuhen zu schaffen, das mit den Vorschriften und den sozialen Anforderungen in Einklang steht. Es könnte auch den Anfang vom Ende der Fast Fashion markieren und einen stärker kreislauforientierten und nachhaltigen Ansatz in der Modebranche fördern.

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