Neue Rechtsauskünfte Rechnungswesen BOICAC 140 Januar 2025
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Das Amtsblatt des spanischen Instituts für Rechnungswesen und Wirtschaftsprüfung (BOICAC) hat im Januar 2025 in seiner Ausgabe 140 drei neue Rechtsauskünfte zum Rechnungswesen veröffentlicht, die von Interesse sein können. Nachfolgend fassen wir die einzelnen Rechtsauskünfte zusammen:
1.) Zur bilanziellen Behandlung der Sondersteuer auf fluorierte Gase nach der Änderung von 2022:
Die Rechtsauskunft befasst sich mit der buchhalterischen Erfassung der Sondersteuer auf fluorierte Gase, deren Rechtsvorschriften im Jahr 2022 geändert wurden. Das ICAC weist darauf hin, dass diese Steuer als Aufwand in dem Geschäftsjahr zu erfassen ist, in dem sie entsteht, und in der Gewinn- und Verlustrechnung als indirekte Steuer zu verbuchen ist. Darüber hinaus betont das ICAC die Wichtigkeit, diesen Aufwand korrekt in der Buchhaltung abzubilden, um den Grundsätzen des „true and fair view“ sowie der Periodenabgrenzung von Erträgen und Aufwendungen zu entsprechen.
2.) Zur unentgeltlichen Übertragung einer Immobilie von einer Tochtergesellschaft an ihre Muttergesellschaft:
Diese Rechtsauskunft behandelt die Bilanzierung der unentgeltlichen Übertragung einer Immobilie von einer Tochtergesellschaft an ihre Muttergesellschaft. Das ICAC kommt zu dem Schluss, dass die Übertragung in der Tochtergesellschaft als Ausschüttung von Rücklagen zu erfassen ist, wodurch ihr Eigenkapital gemindert wird. Die Muttergesellschaft hingegen muss den Erhalt der Immobilie mit dem beizulegenden Zeitwert als Ertrag in ihrer Gewinn- und Verlustrechnung verbuchen, was eine entsprechende Erhöhung ihres Eigenkapitals zur Folge hat. Diese Vorgehensweise stellt sicher, dass die wirtschaftliche Realität der Transaktion in beiden Gesellschaften angemessen abgebildet wird.
3.) Zur Berechnung der durchschnittlichen Arbeitnehmerzahl in einem Unternehmen, das an einem temporären Unternehmenszusammenschluss (UTE) beteiligt ist:
Die dritte Rechtsauskunft bezieht sich auf die Berechnung der durchschnittlichen Anzahl der Arbeitnehmer in einem Unternehmen, das Mitglied eines temporären Unternehmenszusammenschlusses (UTE - „Unión Temporal de Empresas“) ist. Das ICAC legt fest, dass jedes an der UTE beteiligte Unternehmen nur die von ihm direkt eingestellten Arbeitnehmer berücksichtigen darf. Arbeitnehmer, die von der UTE selbst eingestellt werden, werden den beteiligten Unternehmen nicht zugerechnet, da die UTE über eine eigene Rechtspersönlichkeit verfügt, die von ihren Mitgliedern getrennt ist. Diese Auslegung ist von grundlegender Bedeutung für die ordnungsgemäße Erfüllung der gesetzlichen Verpflichtungen und die Aufstellung der Jahresabschlüsse der beteiligten Unternehmen.