Die ICOs (engl. Initial Coin Offering, geregelt im Kapitalmarktgesetz) sind das „Tech“-Pendant zum IPO und werden zur Unternehmensfinanzierung von Technologie-Start-ups eingesetzt, ohne dass es dazu einer Kapitalgesellschaft bedarf. Emittenten bieten anstelle Aktien sog. „Token“ an.

Funktion von Token
Wie auch bei klassischen Aktien, die Renditen durch Realisierung von Handelsgewinnen, Dividenden und Stimmrechten ermöglichen, variiert die Funktion von Token je nach ICO. Häufig dienen sie als Währung für ein Kryptowährungsprojekt und versprechen Veräußerungsgewinne, ähnlich wie der Wertpapierhandel.

Chancen und Risiken
ICOs ermöglichen aufstrebenden Technologieunternehmen Wege, sich selbst zu finanzieren. Dennoch bergen ICOs erhebliche Risiken. Aufgrund des Fehlens an Transparenz und Regulierungen für das neue Modell besteht für ICO-Anleger wenig Rechtssicherheit. Daher treten auch vermehrt Betrugsfälle auf.

Regulierung
Token fallen je nach ihrer Funktion unter verschiedene Regulierungsmechanismen, die das Ziel verfolgen, angemessenen Anleger- und Verbraucherschutz sicherzustellen:

• Abhängig vom Volumen und an wen das ICO gerichtet ist, wird es grundsätzlich als öffentliches Angebot mit seinen rechtlichen Besonderheiten oder als Anlagedienstleistung geregelt.
   
• Crowdfunding-Plattformen, die Dienstleistungen gegen Investitionen anbieten, sind vom entsprechenden Gesetz 5/2015 vom 27. April befreit mit Ausnahme von Emittenten (deren Tokens Aktien ähnlich sind), wenn sie gesetzlichen Beschränkungen unterliegen.
   
• Wertpapiere, die durch ICOs ausgegeben werden und als handelbare Wertpapiere angesehen werden können, unterliegen dem Securities Market Law und anderen Vorschriften wie der MiFID II und der Prospektrichtlinie.