Der Fashion Pact und seine sieben neuen Ziele zur Nachhaltigkeit
Der “Fashion Pact", der im vergangenen Jahr im Rahmen des G7 in BIarritz vorgestellt und der heute von mehr als 60 Unternehmen aus 14 Ländern, unter anderem von vier spanischen Modeunternehmen (Inditex, El Corte Inglés, Mango und Tendam) unterzeichnet wurde, hat am 12. Oktober 2020 seinen ersten jährlichen Fortschrittsbericht veröffentlicht, der sieben strategische Ziele zum Schutz des Klimas, der Biodiversität und der Ozeane festlegt.
Im Rahmen des Klimaschutzes sollen die Prinzipien der in 2018 verabschiedeten “ Fashion Industry Charter for Climate Action” der Vereinten Nationen umgesetzt werden und bis 2025 eine 25- prozentige Versorgung mit schadstoffarmen Materialien erreicht, sowie bis 2025 50% und bis 2030 100% erneuerbare Energien genutzt werden.
Im Bereich der Biodiversität haben sich die Unterzeichner des Modepakts zum Schutz der wichtigsten Arten sowie zum Schutz und zur Wiederherstellung lebenswichtiger natürlicher Ökosysteme verpflichtet. Es sollen Massnahmen ergriffen werden, um die Entwicklung individueller Biodiversitätspläne bis Ende 2020 und die Unterstützung der Null-Abholzung und der nachhaltigen Waldbewirtschaftung bis 2025 zu erreichen.
Im Bereich des Schutzes der Ozeane hat sich die Initiative als Hauptziel die Beseitigung "unnötiger" Kunststoffe, die als Material für Verpackungen verwendet werden, wie z.B. in Polyethylenbeuteln, Kleiderbügeln, Verbraucherverpackungen und Einkaufstaschen, gesetzt. Die Unterzeichner haben sich verpflichtet, bis 2025 auf die Beseitigung bei Verbraucherverpackungen und bis 2030 bei Verpackungen für den B2B Sektor hinzuarbeiten. Ein weiteres Ziel ist es sicherzustellen, dass mindestens die Hälfte aller anderen Verbraucherverpackungen aus Kunststoff bis 2025 zu 100 Prozent und bis 2030 für Verpackungen, die für den B2B Sektor bestimmt sind. recycelt wird.
Klargestellt wird, dass der „Fashion Pact“ kein Dokument rechtlicher Natur und daher für die Unterzeichner nicht bindet ist. Es handelt sich lediglich um einen Leitfaden mit Leitlinien für die nachhaltige Entwicklung der Textilindustrie. Es ist jedoch ein erster Schritt hin zu einem nachhaltigeren globalen Produktionsverfahrens, der sich vom derzeitigen Modell des "low cost" und "fast fashion" entfernt.
Es wird sich zeigen, ob die Modeindustrie die gesetzten Ziele zur Nachhaltigkeit wirklich umsetzen oder es sich lediglich um gute Absichten mit leeren Versprechungen handeln wird.
Im Rahmen des gesetzlichen Schutzes der Nachhaltigkeit hat der spanische Ministerrat am 2. Juni 2020 den Entwurf eines Gesetzes über Abfälle und kontaminierte Böden gebilligt, mit dem Ziel der Verringerung der Gesamtauswirkungen der Ressourcennutzung und Verbesserung der Effizienz der Ressourcennutzung sowie Förderung des Übergangs zu einer Kreislaufwirtschaft mit innovativen und nachhaltigen Geschäftsmodellen, Produkten und Materialien in Spanien. Die Verabschiedung dieses Entwurfgesetzes ist wünschenswert.