Am 4. Dezember 2017 verurteilte das Landgericht Madrid die Eigentümer der Webseite www.sharemula.org zur Zahlung von 2,3 Millionen Euro an die klagenden Plattenfirmen (u.a. EMI, SONY, WARNER). Insbesondere hat das Gericht verstanden, dass obwohl die geschützten Werke von den Nutzern selbst über das P2P-Angebot von Sharemula ins Netz hoch- bzw. heruntergeladen wurden, die Eigentümer der Webseite mit vollem Wissen über die Folgen ihres Verhaltens eingriffen, um Zugang zu den Werken zu gewähren, durch Katalogisierung der Torrents-Dateien, mit denen die Benutzer diese Werke finden und teilen konnten. Darüber hinaus erklärt das Landgericht Madrid, dass die Eigentümer von Sharemula nicht ignorieren konnten, dass ihre Website Zugang zu geschützten Werken ohne Genehmigung der Rechteinhaber gewährte, unter Berücksichtigung, dass praktisch alle Dateien für deren Download ohne Genehmigung der Inhaber zur Verfügung gestellt wurden, um daher schließlich zu erklären, dass Sharemula Urheberrechte verletzt hatte.

Um den Schadensersatz zu berechnen, wurde die Anzahl der Downloads im Internet (429.626 Downloads) als Referenz genommen, die mit dem durchschnittlichen Gewinn der Plattenfirmen für den Online-Verkauf eines Albums multipliziert wurde, das wiederum auf der Grundlage von vorherigen Verträgen der Plattenfirmen bewiesen wurde, sodass schließlich insgesamt 2,3 Millionen berechnet wurden.

Es kann noch Berufung beim Obersten Gerichtshof eingelegt werden, sodass wir sicherlich noch nicht das letzte Wort in dieser Angelegenheit gehört haben. In jedem Fall ist die Auswirkung dieser Nachricht enorm. Traditionell wurden P2P-Diensteanbieter von strafrechtlichen Anzeigen und Forderungen freigesprochen, allerdings ist es sehr wahrscheinlich, dass durch diese zivilrechtliche Verurteilung die Plattenindustrie definitiv dazu motiviert sein wird zu agieren, um den illegalen Downloads im Internet endlich ein Ende zu setzen.