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García führ als Vorreiterin den digitalen Produktpass ein

28/02/2025
| Vanessa-Ariane Guzek Hernando
García führ als Vorreiterin den digitalen Produktpass ein

Die Modebranche steht vor einem bedeutenden Wandel hin zu mehr Transparenz und Nachhaltigkeit. Ein zentrales Element dieser Entwicklung ist der digitale Produktpass (DPP), der im Rahmen der Verordnung (EU) 2024/1781 zur Schaffung eines Rahmens für die Festlegung von Ökodesign-Anforderungen für nachhaltige Produkte veröffentlicht wird. Diese neue Regelung setzt strengere Nachhaltigkeitsanforderungen an Produkte, die auf dem europäischen Markt verkauft werden. Unternehmen müssen sich auf erhebliche Anpassungen einstellen, um den neuen gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden. Die Ökodesign-VO gilt für alle Unternehmen, die Produkte in der EU verkaufen, unabhängig davon, ob die Produktion innerhalb oder außerhalb der EU stattfindet. Auch internationale Marken müssen die neuen Vorschriften erfüllen, wenn sie den europäischen Markt bedienen wollen.

Die Einführung des digitalen Produktpasses wird verpflichtend für bestimmte Produktgruppen und bietet detaillierte Informationen für Verbraucher und Behörden über QR-Codes oder Barcodes. Der DPP ist eine digitale Datei, die umfassende Informationen über die Umweltauswirkungen eines Produkts enthält. Er deckt den gesamten Lebenszyklus des Produkts ab und ermöglicht Verbrauchern eine detaillierte Einsicht in dessen Herkunft, Herstellungsprozess und Materialzusammensetzung. Für Textilprodukte wird die Einführung des DPP für Anfang 2026 erwartet. Einige Unternehmen haben jedoch bereits proaktiv auf diese Verpflichtung reagiert.

Die internationale Jeanswear-Marke García zeigt sich als Vorreiterin in diesem Bereich. Bereits mit der Frühjahr-/Sommer-Kollektion 2025 wird jedes Kleidungsstück von García mit einem Pflegeetikett ausgestattet sein, das einen QR-Code enthält. Verbraucher können diesen Code scannen und erhalten dadurch direkten Zugang zum digitalen Produktpass des jeweiligen Kleidungsstücks. Auf diese Weise können sie Informationen zur Herkunft, zum Herstellungsprozess sowie zu den verwendeten Materialien und deren Recyclinganteil abrufen. Mit dieser innovativen Initiative setzt García ein klares Zeichen für mehr Transparenz und Nachhaltigkeit in der Modebranche. Das Unternehmen zeigt, dass Modeunternehmen nicht nur gesetzliche Vorgaben erfüllen, sondern auch proaktiv Verantwortung für eine nachhaltigere Zukunft übernehmen können. Die frühzeitige Implementierung des digitalen
Produktpasses bietet den Kunden nicht nur mehr Transparenz, sondern stärkt auch das Vertrauen in die Marke.

Trotz der Herausforderungen, die die Ökodesign-VO mit sich bringt, eröffnet sie Unternehmen die Möglichkeit, sich durch Innovation und nachhaltige Strategien vom Wettbewerb abzuheben. Die steigende Nachfrage nach ethisch und ökologisch verantwortungsvoller Mode unterstreicht die Relevanz dieses Wandels. Unternehmen, die frühzeitig auf nachhaltige Praktiken setzen, können nicht nur ihre Marktposition stärken, sondern auch neue, bewusste Zielgruppen für sich gewinnen.

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